Energienews
Am 02.11.2023 hat die Bundesnetzagentur in ihrer Pressemitteilung die neuen Szenarien zu den Gasspeicherfüllständen und zur Gasversorgung in Deutschland für den Winter 2023/2024 veröffentlicht.
"Die Bundesnetzagentur schätzt die Gefahr einer angespannten Gasversorgung in einem normal kalten Winter mittlerweile als gering ein. Die Versorgungssituation hat sich gegenüber dem vergangenen Winter wesentlich verbessert. Einerseits konnten die Einspeisemöglichkeiten aus LNG-Anlagen erweitert und die ausbleibenden Gasflüsse aus Russland durch Gaslieferungen aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien kompensiert werden. Auch liegen die Füllstände der Gasspeicher derzeit bei 99,65 Prozent. Einen wesentlichen Einfluss auf die Wiederbefüllung der Gasspeicher hatten die Einsparungen im vergangenen Winter von rund 20 Prozent. Sie sorgten dafür, dass die Speicher auch zum Ende des letzten Winters noch relativ gut gefüllt waren."
Die verbleibenden Risiken, wie die Auswirkungen eines kalten Winters oder mögliche Einschränkungen bestehender Liefer- und Transportwege, wurden in sechs verschiedenen Szenarien betrachtet.
"In drei der sechs untersuchten Szenarien reichen die verfügbaren Gasmengen aus, um die Versorgung zu sichern. Voraussetzungen dafür sind Im- und Exporte auf demselben Niveau wie im Vorjahr sowie eine Auslastung der LNG-Kapazitäten von mindestens 50 Prozent. Je nach Verbrauchseinsparung verändert sich der Speicherfüllstand deutlich. Sofern es zu einem Zusatzbedarf in den Nachbarländern käme (Szenario 2a), könnten die Speicherfüllstände auf einen Mindeststand von 23 Prozent sinken.
Angespannt würde die Lage, wenn die Exporte sich erhöhen und die Importe sinken (Szenario 3a). Hier würde sich der Speicherfüllstand trotz einer Auslastung der LNG-Terminals von bis zu 90 Prozent auf 17 Prozent verschlechtern.
Kritisch könnte die Versorgungslage unter den ungünstigen Entwicklungen von zwei Szenarien (2b und 3b) werden. Eine Marksituation mit kältebedingt hoher nationaler Nachfrage, einem höheren Bedarf in den Nachbarländern sowie niedrigerer Importe nach Deutschland würde in diesen Worst-Case-Fällen dazu führen, dass der vorhandene Gasbedarf nicht vollständig gedeckt werden könnte."
Die Empfehlung der Bundesnetzagentur lautet, auch weiterhin sparsam mit Gas umzugehen.
Quelle: https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/20231102_Gasszenarien.html?nn=265778